Krisenstab im Einsatz: groß ausgelegte Hochwassersübung für den Ernstfall
Durch meinen Aufenthalt bei 21-AC im Zuge meiner Ausbildung hatte ich die besondere Möglichkeit, hautnah bei einer Hochwasserübung dabei zu sein und dem Krisenstab bei der Arbeit zuschauen zu dürfen.
[Kurzer Beschreibungstext, was passiert, was ist das Ziel, wann, wo, wer ist von EGLV da?]
Emschergenossenschaft und Lippeverband haben im Verbandsgebiet zahlreiche Aufgaben. Eine davon ist das Hochwassermanagement. Um bei einem möglichen Hochwasser richtig reagieren zu können, ist es wichtig, dass der Krisenstab regelmäßig übt. Deshalb gab es am Donnerstag, 14.11.2024, eine große Übung. Koordiniert vom Krisenstab der Bezirksregierung Münster galt es, etliche Szenarien abzuarbeiten und sich dabei mit den jeweiligen, im Übungsszenario betroffenen Städten und Kreisen abzustimmen, um gemeinsam die richtigen Entscheidungen zu treffen. Die Aufgabe von EGLV war es unter anderem, den Städten, Kreisen und der Bezirksregierung Informationsgrundlagen für ihre Entscheidungen zu liefern. Geleitet wurde der EGLV-Krisenstab vom Geschäftsbereichsleiter Betrieb, Prof. Dr. Frehmann. Außerdem anwesend waren weitere Kolleginnen und Kollegen der Abteilung 21-AC, aber auch aus den Abteilungen Wasserwirtschaft und Öffentlichkeitsarbeit und dem Betriebsbereich Mittlere Emscher sowie Kollegen aus dem Geschäftsbereich Planung und Bau.
Für die Übung wurden Verbindungspersonen von EGLV in die Krisenstäbe der Städte und Kreise entsendet, um die Kommunikation zu verbessern. Hierbei unterscheidet sich das Vorgehen nicht von einem Real-Szenario, da eine funktionierende Kommunikation absolut unerlässlich ist. Nachdem alle Krisenstäbe eingerichtet wurden, begann die eigentliche Übung.
WICHTIG: Bei dem im Anschluss geschilderten Szenario handelt es sich um einen fiktiven Übungsfall. Es bestand zu keinem Zeitpunkt Gefahr und es kam zu keinem Personen- oder Sachschaden!
Durch starken Regenfall wurde im Bereich Mittlere Emscher an mehreren Pegeln die Warnschwelle für den Hochwasser-Einsatz überschritten. Daraufhin wurde der EGLV-Krisenstab einberufen und das in Bereitschaft stehende Betriebspersonal des Betriebsbereichs „Mittlere Emscher“ zu den Deichen entlang der Emscher entsendet, um diese zu begehen und mögliche Schäden festzustellen. Doch bei dem anfänglich starken Regenfall sollte es nicht bleiben.
Auszug aus dem Hochwasser-Protokoll
9:30 Uhr | Ein LKW ist in die Emscher gestürzt, dadurch entsteht ein Rückstau |
10:17 Uhr | Deichbruch an der A42, die Autobahn ist überflutet. An anderer Stelle droht die Überflutung eines Hafengeländes, durch einen Defekt in der Koksgasleitung einer Kokerei muss die dortige Kläranlage evakuiert werden. |
10:49 Uhr | Vor einem Wohngebiet bricht der Emscher-Deich. Über 7.600 Menschen müssen evakuiert werden. |
11:24 Uhr | Großflächiger Stromausfall |
12:01 Uhr | Im Rhein-Herne-Kanal ist ein Schiff auf Grund gelaufen. Der Kanaldamm ist gebrochen und 1,5 Millionen Kubikmeter Wasser fließen in die Emscher. |
13:38 Uhr | HQextrem[MD1] –ein Hochwasser, das seltener als alle 1.000 Jahre auftritt – ist erreicht, alle Deiche von Castrop-Rauxel bis kurz vor Bottrop sind überflutet. 200.000 Menschen müssen evakuiert werden. |
14:41 Uhr | Die Übung ist beendet |
Erkenntnisse aus der Übung
Dies ist nur ein sehr kleiner Auszug aus dem Protokoll der Übung, bei der sich die Schadens- und Katastrophenmeldungen im Minutentakt überschlugen. Die Übung hat einmal mehr gezeigt, wie wichtig regelmäßige Übungen sind, um im Ernstfall richtig zu reagieren. Des Weiteren hat die Übung aber auch gezeigt, dass der Hochwasserschutz aufgrund der immer häufiger auftretenden Extremwetterereignisse stetig verbessert werden muss, um für das nächste Hochwasser vorbereitet zu sein. Das sieht auch Prof. Dr. Frehmann, Leiter des EGLV-Krisenstabs, so: „Das nächste größere Hochwasser wird auch in unserer Region kommen. Den Klimawandel und den Regen können wir nicht abstellen, aber wir können uns alle zusammen bestmöglich darauf vorbereiten.“