Die Industriekaufleute und der Blockunterricht
Auch während der Ausbildung entgeht einem die Schule nicht. Generell gibt es in Deutschland zwei weitverbreitete Schulsysteme, die während der Ausbildung angewendet werden. Zum einen haben wir das duale Schulsystem, wo die Berufsschüler*innen wöchentlich an fest ausgewählten Tagen zur Schule gehen und zum haben wir noch den Blockunterricht, welchen ich euch heute etwas näherbringe.
Bei EGLV ist es so, dass nur die Industriekaufleute den Blockunterricht besuchen. Hierbei gehen die Industriekaufleute für 6 Wochen in die Berufsschule und absolvieren dort ihren Schulblock. In den einzelnen Blöcken werden jeweils die unterschiedlichsten Lernfelder behandelt, wovon die meisten essenziell für die Abschlussprüfung sind. Daher ist in jedem Block höchste Aufmerksamkeit geboten!
Was allerdings fast unverändert bleibt, sind unsere Schulfächer. Unsere Fächer sind:
- Geschäftsprozesse
- Controlling
- Wirtschafts- und Sozialprozesse
- Englisch
- Deutsch
- Politik
- Datenverarbeitung
- Sport (nur im ersten und zweiten Block)
Hierbei sind Geschäftsprozesse, Controlling und Wirtschafts- und Sozialprozesse die Hauptfächer, was nicht bedeutet, dass die anderen Fächer irrelevant sind. Auch die Fächer Englisch, Deutsch, Politik und Datenverarbeitung können fächerübergreifend sein. Beispielsweise lernt man sowohl in Deutsch als auch in Englisch, wie man Geschäftsbriefe schreibt, was normalerweise nicht typischer Lerninhalt für den normalen Deutsch- oder Englischunterricht ist. Zudem wird im Schulblock viel Wert auf die unterrichtliche Nachbereitung gelegt, was bedeutet, dass man sich auch noch mal nach der Schule hinsetzt und sich mit den neu gelernten Inhalten auseinandersetzt.
Auch vor den Klausuren bleibt man nicht verschont, denn es wird pro Block in allen drei Hauptfächern jeweils eine Klausur geschrieben. In Deutsch und Englisch werden wiederum im Wechsel Klausuren geschrieben. Sprich, wenn man in Englisch im ersten Block eine Klausur schreibt, so wird man im zweiten Block eine Klausur in Deutsch schreiben.
Im Wesentlichen lässt sich sagen, dass diese Unterrichtsform seine Vor- und Nachteile hat. Vorteile sind zum Beispiel die intensiven Lernphasen bzw. das Lernen am Stück. So wird einem ermöglicht, dass man sich voll und ganz auf die Aufgaben und Themen konzentrieren kann und nicht so schnell aus dem Konzept gebracht wird. Zudem kriegen die Auszubildenden durch den Blockunterricht die Möglichkeit, sich mit den Auszubildenden aus den anderen Betrieben anzufreunden und sich auszutauschen, was einen weiteren Vorteil darstellt. Außerdem sind weniger Wiederholungen des Lernstoffes nötig, da die Inhalte vom Vortrag noch frisch im Gedächtnis sind. Somit profitieren sowohl Lehrerinnen und Lehrer als auch Schülerinnen und Schüler von dieser Zeitersparnis.
Jedoch hat der Blockunterricht nicht nur Vorteile. Es gibt ebenfalls Nachteile. Es mag zwar sein, dass während des Blocks die Inhalte des Vortags im Gedächtnis bleiben, allerdings sieht es auf langfristiger Sicht etwas anders aus. Man lernt neue Dinge in der Schule, aber auch neues im Betrieb. So kann es sein, dass das Erlernte aus dem Schulblock während der Zeit im Betrieb in Vergessenheit gerät und man es gegebenenfalls noch mal aufarbeiten muss, wenn der neue Schulblock anfängt. Durch den begrenzten Zeitraum im Schulblock fehlt leider ebenfalls die Zeit, um Lerninhalte in der Schule zu wiederholen, daher ist auch oft selbstständiges Lernen gefragt bzw. die unterrichtliche Nachbereitung. Es wird generell eine hohe Lernbereitschaft und Disziplin gefordert, da es sonst zu Schwierigkeiten kommen könnte, mit dem Unterrichtsstoff hinterherzukommen. Somit stellt die hohe Lernbelastung eine besondere Herausforderung im Schulblock dar, welche aber machbar und auszuhalten ist.
Alles in allem lässt sich sagen, dass das Blocksystem in vielerlei Hinsichten seine positiven sowie negativen Gesichtspunkte hat und man den Blockunterricht nicht allzu stark unterschätzen sollte. Daher können wir euch nur auf den Weg geben, lerntechnisch am Ball zu bleiben, im Unterricht gut und viel mitzumachen und einander zu unterstützen, wenn man zum Beispiel etwas nicht versteht.